Porsche Drive 2026Wandkalender
Über die Alpen im Porsche, den Bergwind im Gesicht spüren und atemberaubende Ausblicke genießen – der Traum eines jeden Sportwagenfans.
Le Mans, Alu, Baujahr, 550-Fahrgestell und -Technik ‒ Begriffe, die zur Legendenbildung taugen, aber doch nur Teile eines Puzzles sind. 1963 kostete ein neues 356 C Coupé 14.950 Mark, da waren 5000 DM für einen Porsche mit unklarer Herkunft und Unfallhistorie viel Geld. Schon drei Jahre nach seiner Fertigung begann sich die Spur des ungewöhnlichen Einzelstücks im Vagen zu verlieren. Heute sehen wir klarer.
Porsche gab den Auftrag, Wendler führte ihn aus. Für anspruchsvollen Leichtbau und maßgeschneiderte Aufbauten war die Reutlinger Karosseriebaufirma die erste Adresse. Seit 1923 fertigte der 1840 gegründete Traditionsbetrieb, hervorgegangen aus dem Kutschen- und Wagenbau, Automobil-Karosserien nach eigenen Entwürfen, mal in Einzelanfertigungen, mal in kleinen Serien. Mit Stromlinienaufbauten für BMW und Versuchsfahrzeugen des Aerodynamik-Pioniers Wunibald Kamm erarbeitete sich "Karosserie Wendler" einen Ruf, der bis nach Stuttgart reichte.
ERSTE ADRESSE FÜR LEICHTBAU UND AERODYNAMIK
Nach dem Krieg baute Wendler Sonderkarosserien u. a. auf Mercedes- und VW-Basis, aber auch für Fiat und lieferte Prototypen-Entwürfe für Brütsch und Gutbrod. Wo anderen Spezialisten wie Gläser, Papler und Hebmüller der Übergang zur Nachkriegsmoderne misslang, prosperierte Wendler. Dass in Reutlingen VW Cabrios im Ponton-Stil gebaut wurden, die stark dem offenen Porsche 356 ähnelten, störte offenbar weder die eine noch die andere Firma.Bis zur Schulterlinie war der Wendler-Entwurf mehr oder weniger identisch mit dem bekannten 718 RS 60 Spyder. Den Unterschied machte der feste Dachaufbau, der mit der B-Säule und einem Heckfenster im Rücken des Fahrers abschloss und dessen hintere Hälfte ein Teil der nach hinten aufklappbaren Heckpartie war. Porsche begründete diesen ungewöhnlichen Aufbau mit einer so optimierten Aerodynamik des "kleinsten Abreißquerschnitts".
Der Motor des Wendler RS entsprach der dritten Ausbaustufe des von Ernst Fuhrmann entwickelten Vierzylinders vom Typ 547 mit Königswellenantrieb, vier obenliegenden Nockenwellen und Doppelzündung. 110 PS bei 7800/min leistete die Urversion von 1953, ein Jahr später stieg die Leistung auf 117 PS. Zwei Jahre später betrug die Leistung aufgrund höherer Verdichtung und Weber-Vergasern 135 PS bei 7200/min, und das noch immer bei unveränderten 1,5 Litern Hubraum ‒ mit solch einem "Fuhrmann"-Motor siegte Umberto Maglioli 1956 erstmals bei der Targa Florio. 1960 lag das aktuelle Leistungsvermögen schon bei 150 PS, doch beim W/RS-001 kam die 135-PS-Maschine vom Typ 547/2 zum Einsatz.
DER ENTWURF HINTERLIESS SPUREN
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